Dein Tanz, deine Freiheit, dein Ausdruck
Man denkt bei Freestyle-Tanz oft an große Bühnen, Wettbewerbe oder beeindruckende Social-Media-Clips. Aber wie oft überlegt man, was diese Fähigkeiten in anderen, unerwarteten Kontexten bedeuten könnten? Stell dir vor, du bist in einem Job-Interview oder einer Teambesprechung, und plötzlich wird Flexibilität gefordert – nicht nur im Denken, sondern im Handeln. Die Fähigkeit, spontan zu reagieren, neue Ideen nahtlos in bestehende Strukturen einzubinden und dabei authentisch zu bleiben, ist etwas, das viele unterschätzen. Freestyle-Tanz schult genau das: die Balance zwischen Vorbereitung und spontaner Kreativität. Und das ist viel mehr als nur eine "künstlerische" Fertigkeit. Es wird zu einer Art, Probleme zu lösen, die nicht sofort offensichtlich ist, aber im Alltag und Beruf unglaublich wertvoll sein kann. Manchmal überlege ich – warum fällt es selbst erfahrenen Tänzern so schwer, wirklich frei zu improvisieren? Vielleicht, weil viele Methoden zu sehr auf Regeln oder Techniken pochen, die das eigentliche Ziel aus dem Blick verlieren. Unsere Herangehensweise legt Wert darauf, die oft übersehenen Lücken zu schließen, die zwischen Technik und Ausdruck liegen. Es geht nicht nur darum, sich zu bewegen, sondern zu verstehen, warum man sich bewegt. Das klingt abstrakt, aber stell dir vor, du könntest in jeder Situation die Energie und Dynamik des Moments intuitiv erfassen und darauf reagieren – sei es auf der Tanzfläche, in einem kreativen Projekt oder sogar in einem Konflikt. Ist das nicht eine Fähigkeit, die weit über den Tanz hinausgeht?
Der Kurs ist in Module unterteilt, jedes mit mehreren Abschnitten, die sich auf bestimmte Aspekte des Freestyle-Tanzes konzentrieren. Zum Beispiel gibt es ein Modul, das sich ausschließlich mit musikalischer Interpretation beschäftigt – wie man kleine Akzente in der Musik erkennt und sie mit Bewegungen betont. Die Struktur wirkt zunächst klar, fast starr, aber tatsächlich ist sie flexibel genug, um den individuellen Stil der Teilnehmer zu berücksichtigen. Ich erinnere mich daran, wie jemand einmal mitten in einem Abschnitt plötzlich fragte: "Was mache ich, wenn ich einfach keine Verbindung zur Musik fühle?" Und das führte zu einer spontanen Diskussion, die eigentlich nicht im Plan stand, aber unglaublich nützlich war. Die Lehrmethode ist weniger linear, als man vielleicht erwarten würde. Stattdessen basiert sie auf Wiederholung und Reflexion – man probiert etwas aus, scheitert vielleicht, versucht es erneut. Manche nennen es chaotisch, aber ich würde sagen, es hat Methode. Es gibt keine festen "Schritte", die alle lernen müssen. Stattdessen wird betont, dass jede Bewegung aus einem authentischen Gefühl heraus entstehen sollte, selbst wenn das bedeutet, dass jemand einfach nur stillsteht. Einmal wurde uns gesagt, wir sollten mit geschlossenen Augen tanzen, ohne uns um unsere Umgebung zu kümmern. Zuerst fühlte sich das seltsam an, fast unangenehm, aber dann merkte man, wie viel Freiheit darin lag. Interessant ist, dass die Dozenten selbst oft mehr Fragen stellen, als sie beantworten. Das mag frustrierend klingen, aber es funktioniert. Es gibt Momente, in denen man denkt: "Warum sagt mir niemand einfach, wie ich es richtig mache?" Doch genau das ist der Punkt – es gibt kein richtig oder falsch. Eine Teilnehmerin erzählte, wie sie die gleichen Bewegungen in verschiedenen Kontexten probierte, und jedes Mal fühlte es sich anders an. Vielleicht ist das der Kern: nicht zu lernen, wie man tanzt, sondern zu verstehen, warum man tanzt.